Gottfried von Einem war ein österreichischer Komponist des 20. Jahrhunderts. Er wurde am 24. Januar 1918 in Bern, Schweiz, als Sohn eines österreichischen Diplomaten geboren und verstarb am 12. Juli 1996 in Oberdürnbach, Österreich.
Einem wuchs in verschiedenen Ländern aufgrund der diplomatischen Tätigkeit seines Vaters auf, darunter in Jugoslawien, Frankreich und Österreich. Er erhielt eine breit gefächerte musikalische Ausbildung und studierte Komposition bei Boris Blacher in Berlin sowie bei Clemens Krauss in Wien.
In den 1940er Jahren begann Einem seine Karriere als Komponist und erlangte bald internationale Anerkennung. Sein Stil zeichnete sich durch eine harmonische und melodische Klarheit aus und wurde als "neue Einfachheit" bezeichnet. Er vermied avantgardistische Experimente und suchte nach einer verständlichen Sprache, die eine breitere Zuhörerschaft ansprach.

Einems Kompositionen umfassen verschiedene Genres, darunter Opern, Orchesterwerke, Kammermusik, Chorwerke und Lieder. Seine Opern erlangten besondere Bekanntheit und Anerkennung, darunter "Dantons Tod", "Der Besuch der alten Dame" und "Der Prozess". Letztere Oper basiert auf Franz Kafkas gleichnamigem Roman und wurde 1953 uraufgeführt.
Im Laufe seiner Karriere erhielt Einem zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, darunter den Großen Österreichischen Staatspreis, den Bach-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg und den Ernst von Siemens Musikpreis.
Einem war auch als Lehrer tätig und unterrichtete Komposition an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien. Zahlreiche seiner Schüler wurden später selbst erfolgreiche Komponisten.
Gottfried von Einem gilt als einer der bedeutendsten österreichischen Komponisten des 20. Jahrhunderts.