Ruggiero Leoncavallo war ein italienischer Komponist und Opernschöpfer, der vor allem für seine berühmte Oper "Pagliacci" bekannt ist. Er wurde am 23. April 1857 in Neapel, Italien, geboren und verstarb am 9. August 1919 in Montecatini Terme, Italien.
Leoncavallo stammte aus einer künstlerischen Familie und erhielt frühzeitig musikalischen Unterricht. Er studierte Komposition am Konservatorium in Neapel und war von der italienischen Operntradition und den Werken von Verdi und Puccini beeinflusst.
Seine berühmteste Oper, "Pagliacci," wurde 1892 uraufgeführt und gilt als eines der bedeutendsten Werke des Verismo, einer musikalischen Bewegung, die sich durch eine realistische Darstellung von Alltagsleben und menschlichen Emotionen auszeichnet. "Pagliacci" erzählt die tragische Geschichte einer Wandertheatertruppe, die mit Leidenschaft und Eifersucht konfrontiert wird. Die Arie "Vesti la giubba" aus dieser Oper ist eine der bekanntesten und emotionalsten Arien der Opernliteratur.
Obwohl "Pagliacci" seinen Ruhm begründete, komponierte Leoncavallo viele weitere Opern und Bühnenwerke, von denen jedoch nur wenige den gleichen Erfolg erzielten. Zu seinen anderen Opern zählen "I Medici," "Zazà," und "La Bohème," die unabhängig von Puccinis berühmterer Version desselben Themas entstand.
Leoncavallo war auch ein talentierter Librettist und schrieb die Texte für viele seiner eigenen Opern. Er arbeitete mit verschiedenen Theatern und Opernhäusern in Italien und anderen Ländern zusammen und genoss während seiner Karriere Anerkennung und Erfolg.
Trotz des anfänglichen Erfolgs von "Pagliacci" litt Leoncavallo später unter finanziellen Schwierigkeiten und persönlichen Herausforderungen. Dennoch bleibt er in der Musikgeschichte als einer der bedeutenden Vertreter des italienischen Opernverismus und als Komponist von "Pagliacci" in Erinnerung, einer Oper, die auch heute noch regelmäßig auf internationalen Bühnen aufgeführt wird.